Rapa Nui Surfschool und
Camp Fuerteventura
heute mal ein klein wenig philosophisch
Stellt euch einmal folgendes vor:
Ihr seid gerade in eurem wohlverdienten Surfurlaub und wollt Wellenreiten, weit weg von kalt-nassen und dunklen Wintertagen in Deutschland, vielleicht sogar auf Fuerteventura. Ihr seid voller Vorfreude und motiviert bis in die Haarspitzen endlich den nächsten Schritt eures Surf Lebens zu gehen, das nächste Level eurer Surf Skills zu erklimmen. Ihr habt von euren Surflehrern gehört dass die Wellen in den nächsten Tagen „feuern“ werden, saubere Lines wie an einer Perlenschnur gezogen brechend. Es wird perfekt.
Ihr seid gerade in eurem wohlverdienten Surfurlaub und wollt Wellenreiten, weit weg von kalt-nassen und dunklen Wintertagen in Deutschland, vielleicht sogar auf Fuerteventura. Ihr seid voller Vorfreude und motiviert bis in die Haarspitzen endlich den nächsten Schritt eures Surf Lebens zu gehen, das nächste Level eurer Surf Skills zu erklimmen. Ihr habt von euren Surflehrern gehört dass die Wellen in den nächsten Tagen „feuern“ werden, saubere Lines wie an einer Perlenschnur gezogen brechend. Es wird perfekt.
Ihr seht die Wellen
schon aus dem Auto von der Straße aus. Der Parkplatz ist noch nicht voll, ihr
werdet mit die ersten sein die am Strand sind. Der Neo passt, das richtige
Brett ist auch dabei. Ihr joggt den Weg zum Strand um das Warm-Up überspringen
zu können. Ihr kommt am Wasser an. Es ist perfekt.
Auf einmal:
„STOP!! SURFEN IST HIER
VERBOTEN!!“
Ihr dreht euch um und
seht einen Polizisten der ortsansässigen Behörden. Er will euch erklären, dass
genau dieser Strandabschnitt, an genau diesem Tag, genau jetzt gesperrt ist.
Wenn ihr ins Wasser springt gibt es eine Geldstrafe. Der Strand sei
Zuständigkeit der Regierung. Da es in letzter Zeit zu viele Unfälle mit Surfern
und Badegästen gegeben habe, müssen nun die Behörden über den Strand wachen.
Ihr könnt es nicht
glauben. Die Wellen brechen vor eurer Nase, sie sind wirklich nur ein paar
Meter von euch entfernt. Doch ihr könnt nicht. Nein, anders, ihr DÜRFT nicht.
Es rattert in euren Köpfen. Das kann doch nicht sein.
Wie war das nochmal?
„The Ocean Is Free!!“ Ist es nicht so? Es hat doch keiner das Recht über das
Meer und seine Wellen zu bestimmen, oder nicht?!
Im Grunde habt ihr
Recht. Doch jeder von uns, der schon einmal dieses unbeschreibliche Gefühl
erfahren hat, nur von der Kraft einer Welle, von Mutter Natur persönlich, auf
einem Brett, einem Stück Schaumstoff oder nur durch den eigenen Körper
mitgenommen zu werden, versteht dass dieser Sport viele Menschen anzieht und
beeindruckt. In den letzten Jahren hat das Wellenreiten einen erneuten Boom
erlebt, so dass es einfach immer mehr Surfer gibt die sich um die gleiche
Anzahl an Wellen duellieren. Mehr Menschen im Wasser bedeutet natürlich auch
weniger Platz. Da es hier und da auch richtig eng und durchaus gefährlich
werden kann ist nachvollziehbar. Vielleicht habt ihr es auch schon am eigenen
Leib erfahren. Dass an dieser Stelle die ortsansässigen Behörden eingreifen ist
nicht verwerflich.
Doch ist es allein die
Masse, die für mehr Gefahr sorgt? Es gibt doch auch Vorfahrtsregeln im Wasser,
den eigenen Verstand und nicht zuletzt auch das eigene Gewissen. Sind es nicht
vielmehr die Verbissenheit jedes einzelnen, falsche Selbsteinschätzung und
egoistische Einstellungen, die es vermeiden jedem Spaß zu gönnen?
Es ist wieder an der
Zeit sich an alten Werten des Wellenreiten zu orientieren. Gegenseitiger
Respekt im Wasser, entspannte Atmosphäre, Freude über Wellen eines anderen,
gegenseitige Ermutigung und Motivation....“sharing is caring“!!! Es ist doch
viel schöner ein anerkennendes „super Welle“ von einem Unbekannten zu hören als
„das ist meine Welle, hau ab“!!
Veränderung beginnt
immer bei mir selbst, in jedem einzelnen von uns.
Wenn jeder von uns sich
hinterfragt, sei es nur ein wenig, und bei der nächsten Welle in der nächsten
Session auch an andere denkt, ausweicht, zurückzieht oder anfeuert....dann
müssten die Behörden auch nicht eingreifen. Dann wäre dieser Morgen genauso wie
beschrieben....einfach perfekt.
Aloha und many Mahalos,
Rapa Nui Surfcamp Fuerteventura
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