Eigentlich habe ich zu Hause in Deutschland einen Job der wohl in die
Kategorie Traumberufe fällt. Welcher bleibt mein Geheimnis. Jedenfalls ist er
abwechslungsreich, macht Spaß und wird gut bezahlt.
Doch warum zur Hölle möchte ich plötzlich Surflehrer werden?
Ist es das Wert einen sicheren Job in welchem mich meine Kollegen
schätzen und ich mir ein Standing erarbeitet habe gegen ein
romantisch-verklärtes Strandleben einzutauschen? Der auf Sicherheit bedachte
Normalbürger würde wahrscheinlich sagen „NEIN - Du spinnst!“. Der auf
Sicherheit bedachte Normalbürger würde aber auch nie Surfen gehen, denn er ist
viel zu ängstlich für Abenteuer und das Austesten seiner eigenen Grenzen.
Das trifft sogar auf einige meiner besten Freunde zu, also nicht böse
sein. Ich für meinen Teil werde die Tretmühle des Alltags einfach mal verlassen
und schreibe hier ein dickes fettes JA...ich tausche! Schreibtisch und Büro
gegen Surfbrett und Strand.
Wassersport hat mich schon früh begeistert. Als Kind hatte ich Spaß
beim Schwimmtraining, an der Uni beim Windsurfen und einen Schein als
Rettungstaucher habe ich auch noch in der Tasche. Man weiß ja nie wer oder was
mal über Board geht im Leben und gerettet werden möchte ;)
Nichts hat mich allerdings so gefesselt und intensiv gepackt wie das
Surfen.
Es ist schon fast eine gefühlte Ewigkeit her, da habe ich als
Austauschstudent in Australien zum ersten Mal Wellenreiter gesehen. Ich war
fasziniert von der Leichtigkeit mit der sie über die Wellen tanzten, von der
Ausdauer wie sie sich immer wieder durch wilde weiße Wasserberge kämpften und
von ihrem Mut, wenn sie sich von den steilsten Wellenbergen ins Tal stürzten.
Der athletische fast schon grazile Gang der Surfer tat sein Übriges.
Diese Jungs sind cool dachte ich mir und war im selben Moment traurig darüber,
dass es Daheim in Deutschland nicht einmal annähernd surfbare Wellen dieser Art
gibt.
Und so blieb mein Wunsch - das irgendwie auch können zu wollen - eine
ganze Weile nur ein feuchter Meeresschaumtraum.
Ausgerechnet ein Musikvideo sollte diesen Traum wieder ins Bewusstsein
rücken. Der Clip zu
„You and Your Heart“ von Jack Johnson. Der smarte Kerl aus
Hawaii tanzte singend auf seinem Surfboard über die Wellen, tauchte auf seinem
Brett durch sie hindurch oder ließ sich vom Wellenstrudel einfach mitreißen.
Ein Gefühl unendlicher Leichtigkeit und Freiheit stellte sich ein und ich wurde
mir bewusst - jetzt oder nie mein lieber Chris! Stimmt, das ist
mein Name und ich habe mich noch gar nicht richtig vorgestellt ... also noch
mal kurz: Hallo! Ich bin Chris,
Praktikant und lebe für vier Wochen am Strand!
Nach dem Jack Johnson Video ging dann alles sehr schnell. Ich buchte
einen Flug nach Fuerteventura und 14 Tage Surfcamp dazu. Oh Mann, der Chris der
damals dorthin geflogen ist, kam nie wieder zurück. Es war als hätte sich im
salzigen Wasser des Atlantiks eine leblose hässliche Hülle von mir abgepellt
und das Meer einen ganz neuen Chris ausgespuckt. Man sagt dort draußen auf den
Wellen findest Du Dein wahres Ich und
Surfen macht einen besseren Menschen aus Dir. Ich denke da steckt viel Wahrheit
drin, doch das findest Du am besten selbst heraus.
Eines solltest Du jedoch bedenken, Surfen ist zwar ein riesengroßer
Spaß aber auch eine anstrengende Herausforderung. Es erfordert Geduld und
verlangt Dir all Deine Kräfte ab, manchmal so sehr, dass Du das Meer mit seinen
wilden Wellen verfluchst. Doch erwischt Du auch nur eine gute Welle, dann
wundere Dich nicht, wenn Du vor Freude und Begeisterung über dieses
unbeschreibliche Gefühl heulst.
Die Surflehrer und Praktikanten :D der Rapa Nui Surfschool bringen Dir
alles bei was Du für Dein großes Surfabenteuer brauchst! Und was da so abgeht,
das verrate ich im nächsten Blog - Aloha und folge Deiner Passion!
In diesem Sinne, Chris du bist der Beste!
Euer Rapa Nui Team
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