Dienstag, 13. August 2013

„Hier schreibt der Praktikant“



Eigentlich habe ich zu Hause in Deutschland einen Job der wohl in die Kategorie Traumberufe fällt. Welcher bleibt mein Geheimnis. Jedenfalls ist er abwechslungsreich, macht Spaß und wird gut bezahlt.
Doch warum zur Hölle möchte ich plötzlich Surflehrer werden?
Ist es das Wert einen sicheren Job in welchem mich meine Kollegen schätzen und ich mir ein Standing erarbeitet habe gegen ein romantisch-verklärtes Strandleben einzutauschen? Der auf Sicherheit bedachte Normalbürger würde wahrscheinlich sagen „NEIN - Du spinnst!“. Der auf Sicherheit bedachte Normalbürger würde aber auch nie Surfen gehen, denn er ist viel zu ängstlich für Abenteuer und das Austesten seiner eigenen Grenzen.
Das trifft sogar auf einige meiner besten Freunde zu, also nicht böse sein. Ich für meinen Teil werde die Tretmühle des Alltags einfach mal verlassen und schreibe hier ein dickes fettes JA...ich tausche! Schreibtisch und Büro gegen Surfbrett und Strand.

Wassersport hat mich schon früh begeistert. Als Kind hatte ich Spaß beim Schwimmtraining, an der Uni beim Windsurfen und einen Schein als Rettungstaucher habe ich auch noch in der Tasche. Man weiß ja nie wer oder was mal über Board geht im Leben und gerettet werden möchte ;)
Nichts hat mich allerdings so gefesselt und intensiv gepackt wie das Surfen.

Es ist schon fast eine gefühlte Ewigkeit her, da habe ich als Austauschstudent in Australien zum ersten Mal Wellenreiter gesehen. Ich war fasziniert von der Leichtigkeit mit der sie über die Wellen tanzten, von der Ausdauer wie sie sich immer wieder durch wilde weiße Wasserberge kämpften und von ihrem Mut, wenn sie sich von den steilsten Wellenbergen ins Tal stürzten.
Der athletische fast schon grazile Gang der Surfer tat sein Übriges. Diese Jungs sind cool dachte ich mir und war im selben Moment traurig darüber, dass es Daheim in Deutschland nicht einmal annähernd surfbare Wellen dieser Art gibt.
Und so blieb mein Wunsch - das irgendwie auch können zu wollen - eine ganze Weile nur ein feuchter Meeresschaumtraum.
Ausgerechnet ein Musikvideo sollte diesen Traum wieder ins Bewusstsein rücken. Der Clip zu „You and Your Heart“ von Jack Johnson. Der smarte Kerl aus Hawaii tanzte singend auf seinem Surfboard über die Wellen, tauchte auf seinem Brett durch sie hindurch oder ließ sich vom Wellenstrudel einfach mitreißen. Ein Gefühl unendlicher Leichtigkeit und Freiheit stellte sich ein und ich wurde mir bewusst - jetzt oder nie mein lieber Chris! Stimmt, das ist mein Name und ich habe mich noch gar nicht richtig vorgestellt ... also noch mal kurz: Hallo! Ich bin Chris, Praktikant und lebe für vier Wochen am Strand!

Nach dem Jack Johnson Video ging dann alles sehr schnell. Ich buchte einen Flug nach Fuerteventura und 14 Tage Surfcamp dazu. Oh Mann, der Chris der damals dorthin geflogen ist, kam nie wieder zurück. Es war als hätte sich im salzigen Wasser des Atlantiks eine leblose hässliche Hülle von mir abgepellt und das Meer einen ganz neuen Chris ausgespuckt. Man sagt dort draußen auf den Wellen findest Du Dein wahres Ich und Surfen macht einen besseren Menschen aus Dir. Ich denke da steckt viel Wahrheit drin, doch das findest Du am besten selbst heraus.
Eines solltest Du jedoch bedenken, Surfen ist zwar ein riesengroßer Spaß aber auch eine anstrengende Herausforderung. Es erfordert Geduld und verlangt Dir all Deine Kräfte ab, manchmal so sehr, dass Du das Meer mit seinen wilden Wellen verfluchst. Doch erwischt Du auch nur eine gute Welle, dann wundere Dich nicht, wenn Du vor Freude und Begeisterung über dieses unbeschreibliche Gefühl heulst.
Die Surflehrer und Praktikanten :D der Rapa Nui Surfschool bringen Dir alles bei was Du für Dein großes Surfabenteuer brauchst! Und was da so abgeht, das verrate ich im nächsten Blog - Aloha und folge Deiner Passion!


In diesem Sinne, Chris du bist der Beste!
 


Euer Rapa Nui Team




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